Eines ist mittlerweile klar: Das landläufige Bild des schwächelnden, dürren und kraftlosen Veganers ist passé. Wo viele vermuten, dass Veganismus und Leistungsfähigkeit im Sport nicht oder nur schlecht unter einen Hut zu bekommen sind, beweisen ihnen vegane SpitzensportlerInnen das genaue Gegenteil. Sportlich müssen sich VeganerInnen nicht nur auf Sportarten wie Yoga oder Pilates beschränken, obwohl beides fit macht und sehr anstrengend sein kann, beschränken, denn die vegane Ernährungsweise ist keineswegs durch einen Mangel an gewissen für sportliche Aktivitäten wichtige Nährstoffen, sondern liefert gerade diese Nährstoffe in Hülle und Fülle.

(Foto: „Fruits veggies“, http://commons.wikimedia.org)

Da die vegane Ernährungsweise in der Regel durch einen hohen Anteil an Obst und Gemüse geprägt ist, liefert sie besonders viele Vitamine und Mineralstoffe. Diese Mikronährstoffe sind nicht nur dafür verantwortlich, dass der Körper einwandfrei funktioniert, sondern machen auch den Unterschied zwischen einer durchschnittliche und einer besonders guten sportlichen Leistungsfähigkeit aus. Außerdem optimieren sie die Regenerationszeit nach der sportlichen Anstrengung und schützen vor Verletzungen.

Auf der Ebene der Makronährstoffe – Kohlehydrate, Eiweiße (Proteine) und Fette – werden bei einer veganen Ernährung vor allem komplexe Kohlehydrate aufgenommen. Kohlehydrate sind die primären Energielieferanten und sorgen dafür, dass der Körper genügend Power hat. Je mehr Kohlehydrate also, desto mehr Energie hat der Körper auch und vor allem für sportliche Aktivitäten. Die „simpelste“ Form der Kohlehydrate sind verschiedene Arten Zucker. Zucker ist der Brennstoff der Zellen und dafür sehr wichtig für den Körper. Hier muss natürlich zwischen dem raffinierten Haushaltszucker und Zucker z.B. aus Früchten unterschieden werden.

Patrick Baboumian (Copyright: Caroline Pitzke & Christine Fiedler für PETA)

Patrick Baboumian (Copyright: Caroline Pitzke & Christine Fiedler für PETA)

Die Zahl der veganenSpitzensportlerInnen steigt und steigt. Ein bekannter Veganern, die in seiner Sportart besonders leistungsfähig ist, ist PatrickBaboumian, seines Zeichens stärkster Mann Deutschlands. Der Strongman war mehrfach deutscher Meister und hält diverse Weltrekorde in verschiedenen Gewichthebedisziplinen. So viel also zum Thema, VeganerInnen seien nur halbe Hemden. Natürlich sind VeganerInnen häufig schlanker als Fleischesser bzw. sind erwiesenermaßen durchschnittlich weniger übergewichtig, können aber auch ordentlich Power haben. Diese Power kommt aber zumeist von den Muckies, die in einer veganen Ernährungsweise überhaupt nicht zu kurz kommen. Und wer sich jetzt fragt: „Und woher kriegen Veganer ihr Eiweiß?“, dem sei gesagt, dass alle essentiellen Eiweiße (Proteine) in Pflanzenkost vorkommen. Pflanzen als Quelle von Proteinen sind besonders gut geeignet, da sie helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken, eine darmreinigende Wirkung haben und super für die Verdauung sind, da sie zumeist mit vielen Ballaststoffen einhergehen. Obwohl sich der Mythos hartnäckig hält, brauchen Hobbysportler kein zusätzliches Eiweiß. Leistungssportler brauchen etwas mehr, was sie aber hervorragend aus besonders eiweißhaltigen pflanzlichen Produkten wie Hülsenfrüchte (Bohnen und Kichererbsen) oder Sojaprodukten (Sojamilch, Tofu, Tempeh) erhalten.

Veganismus und Sport passen also sehr gut zueinander. Eine gesunde Ernährung gibt Kraft und Energie zum Sporttreiben, welches wiederum Lust auf eine gesunde Ernährung macht. Zum Abschluss eine kleine Liste mit bekannten veganen SportlerInnen, die einen zusätzlichen Motivationsschub gibt, vegan zu sein und seinem Körper nicht nur mit der Ernährung, sondern auch mit Bewegung etwas Gutes zu tun: Carl Lewis (Leichtathlet und mehrfacher Olympiasieger), Martina Navratilova (Tennisspielerin), Mike Tyson (Boxer) und Brendan Brazier (Triathlet und mehrfacher Ironman).

 

(Titelbild: „Dive off!“ via Wikimedia Commons, http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dive_off!.jpg#mediaviewer/File:Dive_off!.jpg)

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