Neulich habe ich in meinem Beitrag über das wachsende Angebot veganer Milch in Cafés darüber geschrieben, dass die deutsche Gastronomie anzuerkennen scheint, dass es viele Menschen gibt, die einen Cappucchino, Milchcafé oder Latte Macchiato mit pflanzlicher Milch genießen wollen, und deshalb ihr Angebot entsprechend anpassen. Das scheint auch weiterhin der Fall zu sein, doch auch diese Entwicklung scheint ihre, ich nenne sie jetzt einfach mal „Schattenseiten“, zu haben. 

Gestern besuchte ich mit einigen ein nettes Café, das auf Nachfrage meinen Cappucchino mit Sojamilch machte. Als ich jedoch später zahlen wollte, wies die Rechnung einen Aufpreis von 30 Cent für die Sojamilch auf. Auf Nachfrage bei der Bedienung wurde mir gesagt, dass Sojamilch mit einem Aufpreis verbunden ist, weil sie ja schließlich teurer als „normale“ Milch (aka Kuhmilch) sei. Das kann ich schon nachvollziehen, nur muss man in der Preiskalkulation auch berücksichtigen, dass einige Leute das Café unter Umständen nur besuchen, weil sie dort Sojamilch zu ihrem Kaffee bekommen können. Wenn der Laden also keine Sojamilch anbieten würde, würde ihnen ein Teil des Umsatzes verloren gehen. Auch ich habe nur einen zweiten Cappucchino bestellt, weil ich ihn ohne tierische Milch bekommen konnte. Ansonsten hätte ich nur einen schwarzen Kaffee bestellt und wäre dann gegangen.

Dass sie nicht nur ihren tiermilchfreien Kunden, sondern auch sich selber einen Gefallen tun, wenn sie pflanzliche Milch anbieten, scheint einigen Cafés und sonstigen Gastronomiebetrieben noch nicht aufgefallen zu sein… Kommt noch! Spätestens wenn ein Großteil der Kunden nur noch in Läden geht, wo ein veganer Cappucchino nicht mehr kostet als einer mit Tiermilch bzw. wo rein vegane Getränke (und Speisen) angeboten werden.

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